Organisation ist alles

Die Akkreditierung für das „Cinema Ritrovato“ kann man einfach online über die Homepage des Festivals: IlCinema Ritrovato Festival kaufen. Für Studenten kostet sie nur 30€! Wir haben die Akkreditierungen Anfang April gekauft und direkt eine Bestätigungsmail mit einer Reservierungsnummer und einem zugehörigen QR-Code zugeschickt bekommen.


 

 
Nach der Ankunft in Bologna bekommt man außerdem einen Batch mit dem eigenen Namen und dem Code auf der Rückseite. Dieser Code ist personalisiert und wird auch für die im Vorfeld (!) notwendige Sitzplatzreservierung der unterschiedlichen Filme benötigt.

Programm

Bei diesem Festival, bei dem vor allem die Wiederentdeckung, Restaurierung und die Geschichte des Films im Zentrum stehen, findet sich eine große Bandbreite an Präsentationsgegenständen. Das Programm wurde leider recht knapp auf der Homepage des Festivals veröffentlicht, weshalb wir im Vorfeld nicht genug Zeit hatten, uns abzustimmen, sodass alle gemeinsam Filme sehen und zusammen sitzen konnten. Es wäre daher auf jeden Fall empfehlenswert, sich das Programm direkt nach der Veröffentlichung anzuschauen, um für Filme, die man unbedingt schauen möchte, rechtzeitig einen Platz reservieren zu können. Mehr Infos dazu folgen später.



Ehrlich gesagt waren wir durch die riesige Auswahl an Filmen im ersten Moment wirklich überfordert. Es gab so ein großes, weit gefasstes Angebot, das eine Wahl zwischen den Angeboten nicht immer einfach war. Vor allem, da sich viele Filme zeitlich überschnitten. Täglich wurden etwa 30 Filme gezeigt; es gibt also genug Auswahl, sodass für jeden Geschmack etwas dabei ist. Der Start der Vorführungen ist meistens gegen 9 Uhr und der letzte Film wird gegen 22 Uhr gezeigt. Es sind aber nicht nur Filme, sondern auch eine Vielzahl an anderen Formaten, an denen man teilnehmen kann. Es gab Diskussionspanels, Konferenzen, Ausstellungen und zu den meisten Filmen interessante Einführungen. So waren oft Personen anwesend, die an der Restaurierung mitgewirkt haben, teilweise waren es auch Nachfahren der Schauspieler oder die Regisseure selbst.

Ansonsten wurden viele Stummfilme und alte restaurierte Filme bzw. Kurzfilme gezeigt. Was hier besonders charmant war, war die musikalische Begleitung. So sah ich zwei Filme, die von einem ganzen Orchester begleitet wurden, aber auch Filme die durch ein Klavier oder eine Harfe zum Leben erweckt wurden. Das war ein besonderes Erlebnis, da es eine völlig andere Art der Rezeption ermöglichte.

Es wurden aber ebenfalls neuere Filme gezeigt, die beispielsweise durch ihre Überarbeitung den Weg in den Fokus gefunden haben. So sahen wir neben den Stummfilmen, wie "Nosferatu" und "Foolish Wives" die 100-jähriges Jubiläum feierten, ebenfalls Filme wie "Singing in the Rain" oder "Twin Peaks: Fire Walk With Me"; es wurden aber auch Dokumentationen oder Filme aus der französischen "Nouvelle Vague" gezeigt. Wie ihr seht ist es eine große Bandbreite an Formaten und medialen Fundstücken, die man erleben kann. Eine gute Organisation im Vorfeld kann die Teilnahme an der Veranstaltung aber auf jeden Fall erleichtern.
Reservierung: Buchung von Plätzen im Kino

Die Reservierung für einen Sitzplatz im Kino führt man auf der Seite IlCinema Ritrovato (boxerticket.it) durch. Dort muss oben auf der Seite der Registrierungscode zur Identifikation eingegeben werden. Danach kann man Plätze für die jeweiligen Vorstellungen reservieren, wobei die Seite leider nicht besonders benutzerfreundlich ist. Es empfiehlt sich jede Reservierung einzeln durchzuführen und erst nach der Reservierungsbestätigung den nächsten Platz zu reservieren. Es war nicht möglich mehrere Plätze, in unterschiedlichen Filmen, auf einmal zu buchen. Die Vorstellungen sind dann in unterschiedlichen Kinos oder Plätzen im Freien, die in der Stadt verteilt sind.

Das Kontingent an Reservierungen war bei unserer Teilnahme für alle Filme begrenzt, deshalb lieber rechtzeitig reservieren! Im Zweifel wäre es denke ich besser einen Film zu viel als einen zu wenig zu reservieren Die meisten Kinos sind übrigens klimatisiert :) Man kann Reservierungen auch zurückgeben, wenn man einen Film doch nicht sehen will. Die Plätze bleiben bis kurz vor dem Filmbeginn reserviert, danach werden sie an andere Teilnehmende vergeben. Es hat sich deshalb oft auch ohne Reservierung gelohnt zu einem Film zu gehen, denn viele Personen nahmen die Reservierungen im Endeffekt nicht wahr. Keine Reservierung ist kostenpflichtig.

Beispiel eines möglichen Tagesablaufs


Zur Anmeldung beim Festival Info Stand bekommt jeder eine Art Programmheft, welches Informationen zu den Filmen beinhaltet, aber auch eine sehr nützliche Auffächerung der Filme gibt und somit eine erste Übersicht bietet. Dieses Programmheft wurde zum Mittelpunkt der Tagesplanung, da man zum ersten Mal klar sehen kann, welche Filme wo laufen und somit die Auswahl an Filmen, die man sehen möchte treffen kann. 


Als Beispiel ist hier der Tagesplan für den 29. Juli zu sehen. In der Regel suchte man sich je nach Angebot und Interesse zwei bis drei (manchmal mehr) Filme oder Panel heraus und konnte somit seinen Tag planen. Die Abstände zwischen den Kinosälen sind nicht weit und immer mal ein paar Gehminuten voneinander entfernt. Dennoch hilft es diese Gehminuten in der Planung zu berücksichtigen, da sich manche Filmvorführungen mit anderen überschneiden oder nur sehr wenig Zeit ist zwischen den Sälen zu wechseln. Den Hunger sollte man auch in sein Zeit-Management einkalkulieren, dafür gibt es jedoch immer mal wieder die Möglichkeit kleine Focaccia Häppchen unterwegs zu kaufen. 

Wenn ein Tag mal ruhiger zu geht oder viel Zeit zwischen den Filmen liegt, die man sich anschauen möchte, bietet die Stadt genug Orte, Restaurants und Sehenswürdigkeiten. Bei 38 Grad kann auch eine kleine Siesta im klimatisierten Hotel schnell mal passieren.